Gemeinsam in die VUKA-Welt

von Christina Ribbrock (Kommentare: 0)

Seit einigen Wochen befasse ich mich wieder sehr intensiv mit den Themenfeldern Agilität, Führung und Kommunikation. Dabei habe ich mich seit längerem mal wieder intensiver mit der VUKA-Welt auseinandergesetzt.

Auch wenn Ihnen der Begriff im ersten Moment nicht geläufig erscheint, so ist er ihnen nicht unbekannt, denn wir alle sind betroffen. VUKA ist ein Akronym das sich aus den Anfangsbuchstaben der Worte: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalent zusammensetzt. Also kompliziert, unsicher, schnell und unvorhersehbar; der Zustand unserer Arbeitswelt halt.

Und dieser Zustand fordert nicht nur Führungskräfte aktuell besonders heraus, auch Mitarbeiter:innen werden regelmäßig an ihre Grenzen gebracht. Aber warum ist das eigentlich so? In den letzten Wochen habe ich in vielen Gesprächen versucht eine Antwort für mich zu finden. Oder besser zu verstehen, warum empfinde ich es als Chance und für viele Mitarbeiter ist das eine wirkliche Herausforderung.

Vorweg: die eine Antwort gibt es natürlich nicht. Jedoch stehen zwei Themen immer wieder im Fokus; die Einstellung/das Mindset sowie das Führungsverhalten.

Zum einen ist die Einstellung zur Arbeit eine wichtige Grundlage. Vielleicht erinnern Sie sich noch an den letzten Beitrag „Sich im Kreise drehen“. Wir hantieren mit unterschiedlichen Wahrnehmungen, sonst wäre die Welt ja einfach gestrickt. Für mich ist eigenverantwortliches Arbeiten wichtig, ich kenne keine Strukturen, innerhalb derer Aufgaben vorgegeben oder geprüft werden, in Form von Kontrolle. Bei uns ist eher als Qualitätsmanagement angelegt. Auf Augenhöhe Ergebnisse diskutieren oder Meinungen auszutauschen/einzuholen. In der Projektarbeit stelle ich auch fest, dass es durchaus Mitarbeiter:innen gibt, denen es wichtig ist, dass es eine klare Aufgabenverteilung gibt, die Führungskraft delegiert und es wird abgearbeitet. Letzteres wäre für mich persönlich eine Herausforderung, die mich mental bzw. emotional stressen würde. Ein weiterer Stressfaktor kann die Einstellung einer Person Veränderungen gegenüber sein. Je besser sich jeder Mitarbeiter:in und jede Führungskraft im Unternehmen auf Veränderungen und deren Zyklen einstellen kann, desto weniger wird die Veränderung zum Energiefresser. Und da liegt in meinen Augen auch schon die Krux an der Sache, DIE Veränderung gibt es ja gar nicht mehr. Vielmehr sind wir in einem stetigen Veränderungsprozess. Immer auf das Ende der Veränderungsphase zu warten, frisst Energie und nährt die Unzufriedenheit, denn wir werden vergeblich warten.

Auch wenn dieser Zustand oft nicht benannt werden kann, längst spüren wir ihn im Alltag. Jeder auf seine Art mit individuellen Herausforderungen. Eine Führungskraft kann die Masse an Veränderungen und Herausforderungen gar nicht mehr bewältigen. Allein deshalb braucht es eine Lösung.

Experten zufolge gibt es auf VUKA nur VUKA als Antwort. Das Schöne daran ist, es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten dieser Unsicherheit zu begegnen und erst mal gibt es auch keine Einschränkungen. Aus unserer Pandemieerfahrung wissen wir zudem auch – alles ist möglich.

Unsere VUKA-Antwort setzt sich Vision (Vision), Unterstanding (Verstehen), Clarity (Klarheit) und Agility (Agilität) zusammen. Und diese Aspekte spiegeln sich vor allem im Führungsstil wider. Die Inhalte der Führungsarbeit müssen sich im EVU komplett verändern. Noch wichtiger; das Verständnis von Aufgaben eines/r Sachbearbeiters/in. Wenn wir auf der einen Seite fordern, dass Führungskräfte Handlungsspielraum geben und nicht mehr der beste Fachmann im Team sind, dann muss es zum Selbstverständnis der Mitarbeiter:in gehören, eigenverantwortlich zu Handeln und mit dem notwendigen Handlungsspielraum schnell zu reagieren. Meinen Erfahrungen zu Folge, wird auch das keine Begeisterungsrufe auslösen.

Noch besser als VUKA gefällt mir deshalb die Antwort von Dr. Willms Buhse: VOPA. VOPA steht für Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität. Werte, die nur mit Hilfe der Unternehmenskultur verankert und gelebt werden können. Zudem braucht es Methoden und Werkzeuge, die sie in der klaren Definition von Zuständigkeiten und Zielen unterstützen. Unterstützen Sie ihre Mitarbeiter:innen in eigenverantwortlichen Arbeiten und vernetzen Sie die Experten miteinander. So führt kein Weg dran vorbei.

Als Führungskraft werden Sie sich in neuen Rollen wiederfinden, seien Sie Mentor, Coach und auch Sparringspartner, aber lassen Sie die Mitarbeiter in die Expertenrolle hineinwachsen. Sie merken, um die oben aufgeführte Komplexität beherrschen zu können, sind auch künftig Methoden aus dem Prozess- oder Organisationsmanagement nicht obsolet. Sie werden noch wichtiger, in Teilen aber anders eingesetzt.  Hier kann Ihnen z. B. der ORGA-MAN eine Unterstützung sein. Essenziell ist es aber, sich auf den Weg einzulassen und einfach mal Themen anders anzugehen. Denn auch dafür stehen VUKA und VOPA; Aufgaben anders lösen. Mut zu haben – nach vorn und zurück.

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